1. Schneller als gedacht – nach diesen Faktoren werden Sie als gewerblicher Händler eingestuft
Bei der Frage, ab wann der Handel auf eBay als gewerblich eingestuft wird, sind einige Aspekte zu berücksichtigen. Häufig stuft das Finanzamt Sie schneller als gewerblich ein, als Sie es ahnen.
1.1. Faktor 1: Dauerhafte Tätigkeit mit Gewinnabsicht
Die Einstufung ist nicht immer ganz einfach und eindeutig nachvollziehbar. Generell gilt, dass bei sporadischen und gelegentlichen Verkäufen eine private Handlung angenommen wird, regelmäßige und geplante Angebote dagegen sind als gewerbliche Tätigkeit zu betrachten. Sobald Sie die Absicht der dauerhaften Gewinnerzielung verfolgen, ist von einem Gewerbe auszugehen.
1.2. Faktor 2: 15 – 25 Verkäufe im Monat
Laut einem Urteil des Landgerichts Dessau-Rosslau reichen 15 bis 25 Verkäufe pro Monat aus, um die Tätigkeit als Gewerbe zu betrachten. Das Urteil vom 11. Januar 2017, Az. 3 O 36/16 wird als Richtlinie herangezogen. Ein weiterer Hinweis, dass es sich eher um eine gewerbliche Tätigkeit handelt, sind eine professionelle Gestaltung des Onlineshops und der Produkte mit Logos und Etiketten.
1.3. Faktor 3: Die Amateur-Faustregel
Um die Frage „eBay – ab wann gewerblich?“ besser beurteilen zu können, dient die Faustregel: “Alles, was nicht einem Online-Flohmarkthandel entspricht, ist eher gewerblich”.
1.4. Nach diesen Maßstäben urteilen Gerichte bei der Einstufung
Bei der Fragestellung, ob ein Anbieter auf eBay gewerblich oder privat tätig ist, nutzen die Gerichte für häufig die folgenden Indizien für die Beantwortung:
2. Verkaufen Sie regelmäßig privat? Werden Sie professionell und verdienen Sie mehr Geld
Sie haben Spaß daran, regelmäßig etwas auf eBay zu verkaufen? Dann machen Sie sich doch einmal Gedanken, ob es nicht sinnvoll ist, ein professionelles Gewerbe anzumelden. Aktuell stehen die Chancen im Online-Handel so gut wie noch nie, um erfolgreich zu werden. Und eBay ist nach wie vor eine optimale Internetplattform für dieses Vorhaben.
2.1. eBay Statistiken – noch immer ein lukrativer Marktplatz für Online-Händler
3. Privat bleiben oder gewerblich werden? Diese Fragen helfen Ihnen bei der Entscheidung
Falls Sie unsicher sind, ob Sie ein Gewerbe anmelden sollen oder lieber privater Verkäufer bleiben, können Ihnen diese beide Fragen helfen:
Überlegen Sie, ob Sie sich mit dem Verkauf Ihrer Waren im Online Auktionshaus regelmäßig an der Grenze zum gewerblichen Handel bewegen.
Die Einstufung weiter oben im Text kann Ihnen bei der Klärung helfen. Bei der zweiten wichtigen Frage sollten Sie für sich überlegen, ob ein neben- oder hauptberuflicher Online-Handel eine Option für Sie wäre.
Sofern das Ergebnis bei beiden Fragen ein Ja ist, ist die Entscheidung naheliegend, den Verkauf auf eBay nicht mehr als Privatverkäufer, sondern als gewerbliche Tätigkeit zu betreiben.
4. Ihre Vorteile als privater Händler
Als privater Händler profitieren Sie gegenüber einem gewerblichen Verkäufer von einigen Vorteilen auf der Online-Plattform. Beispielsweise können Sie die Gewährleistungen der verkauften Produkte komplett ausschließen.
Der größte Vorteil gegenüber gewerblicher Verkäufer besteht darin, dass Sie sich keine Sorgen wegen einer Abmahnung aufgrund einer Urheber- oder Markenrechtsverletzung machen müssen.
Privatverkäufer können hierfür nicht belangt werden. Dabei können Sie sich im Fall, dass eine Urheberrechtsverletzung durch ein Foto angemahnt wird, auf § 97a UrhG berufen und bezahlen nur einen geringen Betrag für einen Anwalt.
4.1. Eher nachteilhaft: Beachten Sie die Risiken und Wachstumshindernisse beim privaten Handel
Bedenken Sie, dass Sie nicht nur Vorteile als privater Händler genießen. Auch als Privatanbieter müssen Sie die steuerlichen Pflichten berücksichtigen. Hier besteht die Gefahr, dass Sie die Tätigkeit falsch versteuern. Außerdem ist der legale Rahmen für private Anbieter sehr begrenzt. Vor allem bei häufiger Nutzung der Plattform besteht ein Wachstumshindernis.
4.2. Wenn Sie häufiger handeln, ist eine Gewerbeanmeldung sinnvoll
Verkäufer, die in regelmäßigen Abständen Waren auf eBay verkaufen, sollten ein Gewerbe anmelden. Schon wegen der rechtlichen Aspekte ist es ratsam, lieber „auf Nummer sicher“ zu gehen, indem eine offizielle Gewerbeanmeldung durchgeführt wird.
Vielleicht bieten die Verkäufe sogar den Einstieg in eine lukrative Branche, die auch im Nebengewerbe möglich ist. Aktuell stehen die Chancen so gut wie nie zuvor. Der Marktanteil der Produkte und Artikel, die über das Internet erworben werden, wächst unaufhaltsam. Ein weiterer Vorteil von einem Online-Handel liegt darin, dass Sie keine teuren Mietkosten für eine Ladenfläche aufbringen müssen.
5. Worauf Sie als gewerblicher Händler achten müssen
Verkäufer, die einen gewerblichen eBay Handel betreiben, müssen einige wichtige Aspekte beachten. Hierzu zählen die folgenden Punkte:
Pflichtangaben und Informationspflichten
eBay Verkäufer, die den Verkauf als gewerbliche Tätigkeit betreiben, sind dazu verpflichtet, ein ordnungsgemäßes Impressum im Online-Shop anzugeben.
Steuerrechtliche Pflichten
Bei einem Gewerbe müssen insgesamt drei Steuerarten berücksichtigt werden: Die Einkommenssteuer, Umsatz- und Gewerbesteuer. Ob die Steuern entrichtet werden müssen, ist von der Höhe der erzielten Einnahmen und vom Gewinn abhängig.
Rückgaberechte und Widerruf
Auch auf eBay müssen gewerbliche Verkäufer Ihren Kunden ein Rückgabe- und Widerrufsrecht einräumen.
Gewährleistungsrechte
Sofern es sich um Neuware handelt, ist laut Rechtsprechung eine Gewährleistung von 24 Monaten üblich. Bei gebrauchten Artikeln ist mindestens eine einjährige Gewährleistung gegenüber den Verbrauchern einzuräumen.
Abmahnrisiken
Informieren Sie sich bezüglich möglicher Verletzungen von Markenrechten, Wettbewerbsrechtsverstöße und möglichen Urheberrechtsverletzungen, um eine mögliche Abmahnung zu verhindern.
6. Die Vorteile überwiegen deutlich: Ihre Chancen im eBay-Handel
Ein professioneller eBay-Handel bietet viele Chancen:
7. Kosten und Gebühren auf eBay
Gewerbliche Käufer dürfen sich nicht nur über den Gewinn freuen, sondern müssen auch einige Kosten und Gebühren einkalkulieren. Am wichtigsten ist die Provision, die Sie als Verkäufer an eBay bezahlen müssen und die bis zu 11 Prozent betragen kann. Dieser Posten wird auch auf die Versandkosten angerechnet. Zusätzlich ist eine Bestell-Pauschale für jeden verkauften Artikel fällig.
Um eine detaillierte Aufstellung aller aktuellen Kosten zu sehen, sollten Sie regelmäßig in die entsprechenden Informationen der Plattform schauen.
8. Sie verkaufen – wir unterstützen Sie!
Als Kanzlei, welche in den Bereichen eBay und E-Commerce spezialisiert ist, haben wir bereits etliche Mandanten von der Gründung bis zur Realisierung eines erfolgreichen Unternehmens betreut. Der Gründer der Kanzlei ist selbst eBay-Unternehmer mit einem sechsstelligen Monatsumsatz und weiß daher genau, worauf es ankommt.